I bins Kasmandl von da Hoachalm,
50 Jahr bin i dort ob'n umanondagwolgn,
es hat oft gneblt, blitzt und kracht
und a fürchterliches Wetta brocht.
Drum kemma ma heit zua de Häusa her,
da Weg war weit und kniatiaf da Schnea.
Das war mein Kasmandl-Sprüchl, das ich am Samstag in halb Bruckdorf von Haus zu Haus aufgesagt hab. Wir waren zu neunt in meiner Kasmandl-Gruppe, dabei waren ein Toatnkopftroga, ein Tuschglockntroga, ein Bauer, ein Stier, eine Sennerin, ein Halter, ein Jäger und zwei Kasmandln.
Lustig war's! Und das Wetter hat auch gut mitgespielt, wir sind nicht abgefroren oder waschlnass geworden, nein, es war richtig fein für einen Novemberabend. Bei einer leckeren Würstljause und viel Spielen im Kaiser-Haus ließen wir den Kasmandl-Abend noch so richtig schön ausklingen.
Die letzten Wochen waren dadurch natürlich ein bisschen kasmandlig. Ich meine, wir hatten eine erste Besprechung, zwei Kasmandl-Proben, wir mussten das Gewand ausborgen, anprobieren und natürlich auch das Sprüchl ein bisschen üben, obwohl ich es schon sehr schnell konnte.
So blieb dennoch auch viel Zeit für andere feine Sachen.
Zwei Tage, nachdem ich euch das letzte Mal geschrieben habe, feierten wir Jeremias Geburtstag natürlich noch einmal gebührend mit den Omasen und Opasen am Wochenende. Jeremia hat ein Laufrad bekommen!
| Die Herren Ingenieur und das Genie dazwischen |
| Voll wurde es um den Tisch, als Mamas Butterkuchen serviert wurde |
| Und so sieht das Ganze fertig aus! |
Er ist so stolz damit unterwegs, es macht ihm schon richtig Spaß, auch wenn wir zur Zeit nicht mehr so viel mit unseren fahrbaren Untersätzen unterwegs sind wie sonst - es ist einfach schon Spätherbst und manchmal richtig nass und kalt, wir hatten sogar schon zweimal einen richtig dicken Patzen Schnee auf den Straßen liegen (der in der Zwischenzeit natürlich schon längst wieder weg ist).
| Erste Schneebearbeitung im heurigen Herbst |
Richtig viel Schnee ist dann auch am Preber, dem Hausberg von Tamsweg, liegengeblieben. Da waren wir dann mit Iris und Adrian und deren Mama Renate sowie mit Gerd und seiner Freundin Ester. Schneeballschlacht im Oktober, das kann schon was! :-)
| Am Preber im Schnee lachen unsere Herzen! |
Wieder herunten im Tal hatten wir dann einmal einen richtig lustigen Kletter-Nachmittag mit unseren Freunden Klausi und Klara. Was besonders lustig war, war, dass es nicht nur ein Freunde-Treffen unter Menschen war, sondern schlussendlich auch unter Hunden. Klausi und Klara kamen ja mit ihrer wuscheligen Curly, und dann kamen noch die Krenns mit ihrem Babyhund Chira vorbei, und schlussendlich bellte noch Maria Brandenstein mit Molly daher - ich meine, Molly bellte und Maria lachte. Da flitzten dann alle durch die Gegend, die Hunde mit den Hunden, die Kinder mit den Kindern, und die Hunde mit den Kindern. Nur die Erwachsenen, die flitzten weniger, sondern plauderten mehr.
Dann kamen Klagenfurt-Tage. Zuerst arbeitsreiche (für Mama) und shopping-reiche (für mich - mit Opa, ein guuuuter Einkäufer!). Mami musste dolmetschen und Opa ging mit mir und Jeremia in die Stadt einkaufen. Es war sehr lustig, und erfolgreich! Einen kleinen Schreckensmoment gab's wohl auch, als Jeremia im H&M meinte, er müsste mit der Gewandpuppe kuscheln, und sie wahrscheinlich durch eine zu schwungvolle Umarmung von ihrem Sockel stieß, was mit gebrochenen Puppenarmen und einem riesen Knaller endete sowie mit hendel-gack-gack-aufgebrachten Verkäuferinnen und einem sehr gelassenen Opa, der gleich die Schuld den Verkäuferinnen in die Schuhe schob: "Was tut so eine große Puppe auch in der Kinderabteilung auf einem wackeligen Sockel drauf!" zzzz
| Etwas standfester als eine Gewandpuppe! |
Zu Allerheiligen gingen wir auf den Althofener Friedhof, wo ich fleißig nicht nur Uromis Grab sondern auch alle anderen rundherum mit Weihwasser aufgefrischt habe, und anschließend gab's großes Würstlessen bei Onkel Arnold.
Am Tag darauf - an Uromis 91. Geburtstag - fuhren wir dann noch einmal nach Kärnten, diesmal ohne Dolmetschauftrag, dafür mit viel Freizeit im Gepäck. Zuerst waren wir Uromi im Krankenhaus in Friesach besuchen, die ist nämlich leider ein paar Tage vor ihrem Geburtstag gestürzt und hat sich ein paar Rippen gebrochen. Nachdem wir nicht als einzige die Idee hatten, Uromi im Krankenhaus zu besuchen, hatten wir dann ein richtig nettes kleines Geburtstagsfest im Krankenhaus-Wohnzimmer!
Nachdem sich Klagenfurt von seiner schönsten Novemberwetterseite zeigte, packten wir die Gelegenheit beim Schopf und die Kekse in den Rucksack und bestiegen gemeinsam mit Friedrich, Alrun und deren Eltern den Ulrichsberg.
Wir wollten, trotz drückender neuer Schuhe, unbedingt den Gipfel erreichen, und so überraschte uns die Winterzeit ein bisschen mit dem frühen Sonnenuntergang. Wir machten das Beste draus, orientierten uns an den hellen Teilen der Hauben unserer Mitwanderer und konnten so sogar noch Fuchs und Hase im Wald gute Nacht sagen, bevor wir unsere Autos wieder erreichten.
Diese Woche duftet es irgendwie schon sehr lange nach Kasmandl in unserem Bruckdorfer Häusl. Mami hat sich nämlich überreden lassen, den berühmten Schnurraus zu backen, den die Sennerin immer von der Alm mitbringt und dann den Leuten am Weg ins Tal schenkt. Unser Häusl war diese Woche also die Bruckdorfer Schnurrausbäckerei, zu Jeremias und meiner großen Freude, denn Vorkoster braucht Mami in solchen Fällen immer ganz ganz dringend.
| Was sagst du - gute Truppe, was? |
Heute - drei Tage nach dem schönen Laternenfest im Kindergarten und zwei Tage nach dem großen Kasmandltag schüttet es bei uns im Lungau. Gut so, vor drei und zwei Tagen hätte ich gesagt: pfui Teu....., doch heute ist mir das schnurrauspiepegal. Ich kann nun wieder gemütlich im ofenwarmen Häusl sitzen und mit Jeremia Lego bauen, Traktoren zeichnen (seine neue Lieblingsbeschäftigung, solange alle anderen zeichnen und er zuschauen kann) oder mit Mama neue Rezepte ausprobieren.
Gemütliches Ofenbankerlsitzen, Maroniessen und Kuscheln wünscht euch
Eure Lina
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